Das Museum 14/18 befindet sich im Erdgeschoss der Chasa Plaz in Sta. Maria. Im Band V der Reihe: „Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden“, (Erwin Pöschel, 1943) findet das Haus unter der Bezeichnung Haus der „Webstube“ (auf S. 384) Erwähnung.
Das Gebäude stammt wohl aus dem späten 15. Jahrhundert, könnte also zur Zeit der Calvenschlacht 1499 bereits existiert haben. Ein Datumsvermerk (1538) findet sich als Anschrift auf der stämmigen Mittelsäule des Gewölbekellers, in welchem sich das Museum 14/18 heute befindet. Entsprechend vermittelt es nicht nur die Geschichte des jungen 20. Jahrhunderts: es ist selbst ein Zeuge der Geschichte.
Das Haus weist im Erdgeschoss eine für die Zwecke des Saumverkehrs bestimmte Eingangshalle, deren Gewölbe auf der erwähnten Mittelsäule ruhen. Rückwärts schlossen sich die Pferdeställe an.
In den Obergeschossen erwähnt Pöschl Stuckdecken um 1720 und wertvolles Mobiliar, u.a. einen Nussbaumsekretär um 1720. In diesen Räumlichkeiten befindet sich heute die Jugendherberge St. Maria.
Seit vielen Jahren werden im „Haus der Webstube“ keine Textilien mehr hergestellt. Noch viel länger ist es her, dass in der Eingangshalle Güter des passüberschreitenden Saumverkehrs zwischengelagert wurden. Salz aus dem Norden und Wein aus dem Süden fanden hier ihr ihren Umschlagplatz.
Sicher wurden die Räumlichkeiten als Lagerraum während des Ersten Weltkriegs durch die Truppen benutzt, genau so, wie dies noch Ende des 20. Jahrhunderts durch Truppen erfolgte, welche in der Val Müstair ihre Rekrutenschule oder den Wiederholungskurs absolvierten.
Informationen
Inventarnummer: –
Bezeichnung, Titel: Chasa Platz
Standort: Sta. Maria, Dorfzentrum
Datierung: Spätes 15. / frühes 16. Jh.
Erfassung: März 2018 / ACC
Objektgeschichte
Mit der Umnutzung des Gebäudes zur Jugendherberge wurde die historische Eingangshalle zum Freizeit- und Lagerraum. Die Wäscherei fand ihren Platz in den ehemaligen Pferdeställen.
2007 wurde das Erdgeschoss auf Anregung des damaligen Gemeindepräsidenten von Sta. Maria, Vito Stuppan saniert. Er beabsichtigte, dem Verein Stelvio-Umbrail eine kleine aber ideale Fläche für eine dauerhafte Ausstellung zu den Ereignissen während des Ersten Weltkrieges im Tal zur Verfügung zu stellen.
Eigentumsverhältnis
Die Chasa Plaz befindet sich im Besicht der Gemeinde Val Müstair. Das Museum geniesst ein vorzügliches Gastrecht zum Sebstkostenpreis und einem symbolischen Jahreszins.