GedenkstättenOpen Air

Auf dem Breitkamm, wenige Meter von der Dreisprachenspitze entfernt, findet sich eine in Marmor aus Laas (Südtiol) gestaltete Gedenktafel. Diese wurde im November 1918, nur wenige Tage vor Kriegsende durch österreichisch-ungarische Truppen zur Erinnerung an deren Leistungen im Ortlergebiet am Fuss des Hotels Dreisprachenspitze, auf später italienischem Staatsgebiet errichtet.

Im Zuge der darauf folgendenen Italianisierung des Südtirols wurde die Tafel mutwillig zerstört. In den 50iger-Jahren des letzten Jahrhunderts bargen Studenten der Universität Zürich deren Fragmente, welche sie am steilen Abhang zum Val Trafoi ausfindig machten.

1976 wurden die drei Tafeln (zwei davon würdigen die Taten der Soldaten in deutscher und ungarischer Sprache, eine verzeichnet die Namen der führenden Offiziere) auf Schweizer Boden – unweit der ehemaligen Staatsgrenze zu Österreich-Ungarn wieder aufgerichtet und mahnen so an unterschiedliche Geschichtsphasen: an den Ersten Weltkrieg, aber auch an die schwierigen Zeiten, welche Südtirol nach 1920 zu durchlaufen hatte.

Informationen

Inventarnummer: 

Kategorie: Open Air

Standort: Breitkamm

Datierung: Nov 1918 / Sept 2016

Erfassung: März 2018 / ACC

Das vollständig ausgebrannte Hotel Dreisprachenspitze 1928. Am Fuss des Grenzsteins Nr. 1 (rechte Bildhälfte) erkennt man die originale Anordnung der Gedenktafeln auf dannzumal italienischem Boden.

Objektgeschichte

1918: Duch das  IV. Reservebatailloins des ungarischen Infanterieregiments 29 beim Hotel Dreisprachenspitze errichtet.

nach 1949: Im Rahmen der Italianisierungsbestrebungen durch die Italiener entfernt und zerstört.

1953: Bergung der Marmorfragmente durch Studenten der hist. Fakultät der Universität Zürich. Zwischenlagerung in einer Scheune in Sta. Maria.

1976: Sanierung und Wiederaufrichtung der Gedenktafeln auf sicherem Schweizer Boden durch den Club Liuns Val Müstair.

2016: Sanierung der Inschriften an Ort und Stelle durch den Verein Stelvio-Umbrail 14/18.

Mit grossem Aufwand wurden die Schriftzeichen der Tafeln im Sommer 2016 wieder mit Farbe versehen und der Marmor anschliessend plan geschliffen.

Sanierungsarbeiten im Sommer 2016

Duri Fasser, Müstair – Valpaschun

Rudolf Imboden, Sta. Maria

Christian Prader, Sta. Maria