GedenkstättenOpen Air

An der Strasse vom Pass Umbrail nach Bormio begegnen wir bei San Ranieri einem Beinhaus, unmittelbar an der Strasse liegend. Ihm Gegenüber (bergseitig) finden wir Kapelle und die Einfriedung des um 1939 aufgelassenen, italienischen Soldatenfriedhofs.

San Ranieri war zu Kriegszeiten auch Umschlagplatz aller Güter, welche von Bormio an die Scorluzzo-Front gebracht wurden. Seilbahnen versorgten die Gebirgssoldaten oder brachten eben Verletzte oder Gefallene auch ins Tal.

Informationen

Inventarnummer: 

Kategorie: Open Air / Gedenkstätten

Standort: San Ranieri – Valle Braulio

Datierung: 1915-1918 /

Erfassung: September 2019 / ACC

Im Ossario liegen die Gebeine, der vormals auf dem Friedhof bestatteten italienischen Gebirgssoldaten. Die Auflösung bzw Zusammenführung einzelner Soldatengräber war nach dem Krieg eine weit verbreitete Art, mit Kriegsgefallenen umzugehen. Sie sollten zentral und würdig geehrt werden ... und natürlich verfolgte man damit auch politische Absichten.

Objektgeschichte

San Ranieri liegt zwischen der 3. und 4. Wegmacherstation (Quantoniera) an der faszinierenden Passstrasse von Bormio auf das Stilfserjoch. Neben dem Beinhaus findet sich dort eine Kapelle und der aufgelassene Friedhof.

Ab der gleichnamigen Alp (Malga) steigt führt eine Militärstrasse zum italienischen Artilleriestellungsraum beim Lago Alto.

Der Friedhof wird um 1915/16 angelegt worden sein, die Kappelle wohl um 1916/1917. Das Beinhaus wurde erst später errichtet.

So wurde das Ossario auf der Malser Haide zur Zeit des Faschismus bewusst an einem Ort errichtet, an welchem kein Soldat Italiens gefallen war. Es ging damals darum, den Südtirolern und der Welt klar zu machen, dass die Grenzen Italiens am Brenner bzw. am Reschenpass verlaufen.